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Cake day: July 6th, 2023

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  • Ähnliche Sorgen hat auch die Gießener Stadträtin Eibelshäuser. Mithilfe der Digitalpaktgelder hat die Stadt auch den zentralen IT-Support für Schulen kräftig ausgebaut, von 3 auf heute 16 Mitarbeiter:innen. „Wir haben nahezu allen diesen Mitarbeitern unbefristete Verträge gegeben“, sagt Eibelshäuser. Sollten die neuen Digitalpaktmittel erst 2025 fließen, müsse die Stadt so lange die Gehälter übernehmen. Für die Anschaffung neuer Geräte und anderer Investitionen sei dann aber kein Geld da.

    Und hier liegt, mal wieder, der Hund begraben: kurzfristig mit Milliarden Euronen ein Problem zuscheissen, wie wir es in DE eigentlich immer tun, funktioniert einfach nicht.

    Die Gelder aus dem Digitalpakt konnten schon erst spät von den Schulträgern abgerufen werden, aus dem simplen Grund dass Sachbearbeiter für die Antragstellung, Ausarbeitung der MEPs und Lenkung der Förderung fehlten. Damit sind keine ITler gemeint, sondern simple Sachbearbeiter in Gemeinden und Landesämtern. Die haben erstmal ihre tausend anderen Dinge zu machen, bevor sie sich in so ein Projekt stürzen können. Von der Qualifikation will ich gar nicht anfangen…

    Ist diese Hürde genommen, fehlt es nun an Techniker, Projektmanager und Handwerkern. Diese müssen ausgeschrieben werden, in einem Markt der nunmal jämmerliche TVÖD Gehälter und Bezahlung nicht akzeptiert. Aufbau einer Infrastruktur an einer Gesamtschule mit 1000 Schülern bedeutet Komplettsanierung, außer es ist ein denkmalgeschützter Altbau mit dem Namen “Schiller…”. Viel Spaß da Netzwerk einzuziehen. Der Brandschutz alleine kann Monate an Planung dauern, wenn man mal die Fachleute dafür findet.

    Ist auch diese Hürde irgendwie überwunden - wird der Topf zu gemacht. Alle Folgekosten übernimmt nun die Stadt. Das wussten die schon vor dem Digitalpakt, vermutlich noch ein Grund zögerlich zu handeln.

    Feiner Nebeneffekt für Apple und Konsorten: die Schulen waren so geil aufs Geld, dass sie den Vetretern überteuerte Hardware wie Tablets abgekauft haben, ohne die richtige Infrastruktur dafür zu besitzen. Das Management sollten Lehrer in Freistunden übernehmen. Sinnvolle Konzepte gab es auf diesem Spielzeug nie. Jetzt wird die Ware geklaut, in den Ferien - weil es keine Räume zur sicheren Aufbewahrung gibt.

    Wir müssen endlich aufhören überall Geld hinzuwerfen wo es Reformstau gibt. Es braucht langfristige, nachhaltige Pläne. Das gilt vermutlich in fast allen Bereichen, hier kenne ich mich nur zufälligerweise sehr gut aus.








  • Ich habe das ganze Spiel schon rund um die Photovoltaik mitgemacht, eine hochsubventionierte Zukunftstechnologie die bei uns anfangs auch Arbeitsplätze geschaffen und Hoffnung in die Zukunft gemacht hat. Was ist passiert? Als alle Töpfe leer waren gingen unsere Errungenschaften ins Ausland, wurden billigst verscherbelt und bei uns die Läden dicht gemacht. Wir waren mal führend in dem Bereich, weiss nur heute keiner mehr. Die Chinesen haben’s billigst aufgekauft und machen jetzt den Reibach. Ich sage nicht dass Technologie auch staatliche Unterstützung braucht, nur haben wir nie einen langfristigen Plan. So lässt sich kein Technologiestandort aufbauen.


  • Ich find’s ja gut dass wir endlich mal in die Zukunft investieren, nur langsam verliere ich den Überblick mit den Milliarden. Wieviele Arbeitsplätze werden da geschaffen? Wenn man das umrechnet übernimmt also der Staat die Kosten der Arbeitskraft. Irgendwann könnten wir doch gleich Staatsbetriebe aufmachen, überspitzt gesagt. Die Gewinne, falls es jemals welche geben wird, gehen doch eh ins Ausland. Die ganzen weiteren Kosten wie Infrastruktur, Umwelt usw. werden bei den 5 Milliarden gar nicht eingerechnet. Außerdem müssen diese Subventionen dank Sparzwang wieder in anderen Bereichen reingeholt werden, also vermutlich Digitalisierung der Verwaltung (ups, schon geschehen) oder im Kitaausbau (ups, da ist nix mehr zu holen).





  • Ein fork von Lineage, dahinter steht die e-foundation. Ein ent-googeltes Android mit allen Funktionen bei unterstützen Mobilgeräten. Es wird aktiv entwickelt und ist vor allem auf Fairphone sehr beliebt. Ich benutze es seit gut 4 Jahren ohne Probleme (erst FP3, jetzt FP4). Vor allem die “App Lounge” (Google Play Store annonymisiert) ist wirklich klasse, bisher musste ich kein anderes repo nachinstallieren, ist aber natürlich auch möglich (f-droid und Konsoten).