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Cake day: June 16th, 2023

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  • bennypr0fane@discuss.tchncs.detoich_iel@feddit.deich😮iel
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    2 years ago

    Ich finde, man sollte sich nicht dumm fühlen, wenn man ein neues Wort entdeckt. Im Gegenteil, bei mir ist es jedes Mal ein Anlass zur Freude - der leider immer seltener wird. Als ich auf die Uni kam, gab es jeden Tag mehrere Dutzend von denen, und damals war ich auch erstmal überfordert und dachte, die Autoren der wissenschaftlichen Fachliteratur wollen mich allesamt verarschen (und tatsächlich lag ich damit nicht total falsch - noch immer verurteile ich den übertrieben akademischen Schreibstil für dieses sinnlose lange-Nase-Zeigen). Genau dabei ist es mir aber in Fleisch und Blut übergegangen, jedes neue Wort halt direkt nachzuschlagen. Dadurch lernt man ständig nicht nur neue Wörter, sondern auch Konzepte, und irgendwann wird das immer seltener. Auf unbekannte Wörter zu treffen bedeutet, dass man gerade dabei ist, neue Teile der Welt zu entdecken, und ist überhaupt kein Grund, sich dumm zu fühlen. Ist außerdem die umweltfreundlichste Variante des Tourismus.


  • bennypr0fane@discuss.tchncs.detoich_iel@feddit.deich😮iel
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    2 years ago

    Ist es nicht genau das, was wir hier auf ich_iel die ganze Zeit machen beim Verzangendeutschen? Bei manchen Wörtern ist das tatsächlich so - sie waren ursprünglich nur im Englischen als “Latinismus” vorhanden, irgendwann hat jemand gefunden: “Der englisch-latinisierende Fachbegriff gefällt mir, den deutschen wir ein, dann klingts gelehrt!” - und viele andere schlossen sich an. Vermute aber, nur die wenigsten Ausdrücke, bei denen du dieses Gefühl hast, sind echte ad-hoc-Übersetzungen, sondern die “Schandtat” 🤭 liegt schon lange zurück. Defätismus ist lt Wikipedia so ein Fall (aber aus Frz. eingedeutscht, nicht aus Angelsächsisch). Sicher ist das aber im Moment eine krasse Epidemie, Anglizismen sogar ohne jede Anpassung direkt einzubürgern. Fängt als Denkfaulheit bei DuRohrern oder TikTokern an, setzt sich fort als Beschränktheit bei Journalisten und endet als denglisches Sprachmonster.


  • bennypr0fane@discuss.tchncs.detoich_iel@feddit.deich🙏iel
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    2 years ago

    Ich hab vor kurzem eine Podcast-Episode gehört, die sich mit der These befasst, dass Satire “nicht funktioniert” - in dem Sinne, dass sie nie bei irgendwem zu einem Sinneswandel führt. Dabei war auch Thema, dass die beste Politsatire ununterscheidbar wird von der ernstgemeinten Meinungsäußerung, illustriert am Beispiel von Stephen Colbert, dessen Fernsehschau unter Demokraten und Republikanern Demokratiefeinden gleich viele Fans hatte - die einen sahen es als Verarsche der Gegner, die anderen als eine Sendung, die ihre eigene Meinung vertritt.